Badische Neueste Nachrichten vom 29.06.00 berichtet:

Spieldinosaurier von Alexander Lihl an der Grundschule Ottersdorf

Kinder übernehmen farbliche Gestaltung selbst

Stahlbeton  mit bunten Mosaiksteinchen / Funktion des Kunstwerks ist entscheidend

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Rastatt-Ottersdorf (cz). "Kunst für und mit Kindern", das ist das Motto von Alexander Liehl, der bundesweit bekannt ist für seine fantasievollen Spielfiguren und Kunstprojekte für Kinder und Jugendliche. Zur Zeit arbeitet er mit Kindern aus der Grund- schule Ottersdorf an einem Dinosaurier für die Aktion "Unser Schulhof soll schöner werden". Der bunte DIN steht in einem Sandbett mitten auf dem Schulhof und soll nach seiner Vollendung den Kindern als Sitzbank oder zum Klettern und Spielen dienen (wir berichteten bereits).
Der Entwurf stammt von Alexander Lihl, der von den Kids einfach nur Alexander genannt wird. Das insgesamt acht Meter lange Tier ist Lihls achter Dinosaurier und eines von bisher 30 Beteiligungsprojekten mit Kindern. Stahlbeton ist das Grundmaterial, aus dem der Dino geformt wurde. Bis Samstag wird er von den Kindern mit Mosaiksteinen versehen und verfugt. "Die farbliche Gestaltung bleibt den Kindern überlassen", so Lihl, "sie sollen den Dino ganz spontan und nach ihren Vorstellungen gestalten". Beim Bau der Grundform halfen dem Künstler nicht nur die Kinder der Grundschule sondern auch Studenten der PH Karlsruhe.
Alexander Lihl hat sich mit seinen Projekten einen Namen gemacht; er arbeitet in Deutschland, in Österreich und in den USA und erstellt dort immer wieder in Zusammenarbeit mit Handwerkern oder öffentlichen Planungsbüros Spielgeräte, gestaltet Spielplätze oder sogar einen ganzen Kinderhort. Wichtig ist es ihm, dass seine Kunst eine Funktion hat, Galeriekunst produziert Lihl schon lange nicht mehr. "Ich arbeite mit Kindern, weil ich von ihnen und ihrer spontanen Art noch etwas lernen kann", sagt Lihl. Er sieht sein Kunstverständnis als einen Weg aus der Sackgasse der Bildenden Kunst. Dabei spiele die Funktion eines Kunstwerkes eine entscheidende Rolle. Sein nächster Auftrag führt den Künstler nach Linz, dort wird er eine Spielskulptur für ein neues Wohngebiet bauen. Wenn möglich sollen bei Lihls Projekten Kinder oder Jugendliche mitarbeiten, die zukünftigen Benutzer der Anlage sollen ihre Ideen in das Kunstwerk einfließen lassen und selbst Hand anlegen. Dadurch erstehe eine Identifikation mit dem eigenen Werk, die den Kindern und Jugendlichen Selbstvertrauen und Gemeinschaftssinn vermitteln solle.
Am Samstag soll die Arbeit von Alexander und den kleinen Künstlern dann beendet sein, hierzu lädt die Grundschule Ottersdorf alle Freunde, Eltern und Kinder der Schule zu einem großen Schulfest ein. Bei diesem Anlass sollen auch der Neubau und der um- gestaltete Schulhof eingeweiht werden.

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