In Piding wächst die "Monsterkrake"

Bad Reichenhall Tagblatt  Oktober 2001

Kinder und Lehrkräfte bauen am Spielplatz der Rupertusschule selber mit

Piding (ap)-Emsiges Schaffen herrscht zur Zeit auf dem neuen Spielplatz bei der Rupertusschule in Piding.Dort ist eine "Monsterkrake"im Entstehen,ein Kunstobjekt,"getarnt" als Spielskulptur.Die Idee stammt aus dem Arbeitskreis Schule/Tagesstätte der Rupertusschule,der auch den Kontakt zu dem Bildhauer herstellte.Dieser heißt Alexander Lihl.Er ist sowohl Erfinder und Architekt als auch Baumeister des Objekts.Mit zahlreichen ähnlichen Werken hat er sich bereits einen Namen in Deutschland und Österreich gemacht.Im südostbayerischen Raum arbeitet er allerdings zum ersten Mal.

Bei der "Monsterkrake"handelt es sich um die riesenhaft vergrößerte Nachbildung des bekannten Meeresbewohners.Kopf,Körper und die vielfach gewundenen Tentakel sind aus Stahlbeton.Es gibt weder Ecken noch Kanten.Alle ist gerundet und damit kindgerecht.Eingelegte Mosaike und eine farbenprächtige Bemalung tragen dazu bei,dass die Krake alles andere als furchteinflößend wirkt,sondern einlädt mit ihr zu spielen.

Das ist schon etwas Besonderes,aber nicht weniger außergewöhnlich ist die Entstehung.Alexander Lihl arbeitet selbst mit,teilt ein und beaufsichtigt die Arbeiten,die zu einem großen Teil von den Kindern selbst durchgeführt werden.Aber auch die Lehrerschaft packt mit an.Es handelt sich zugleich um ein schulübergreifendes Projekt im Rahmen der kooperativen Pädagogik mit den behinderten Kinder der Wekstufe 3 der Rupertusschule sowie der Klasse M 9 der Hauptschule Bad Reichenhall an der Zenostraße.Auch die 1.Klasse der Volksschule Piding mit Lehrer Stefan Krümel ist integriert.

Lehrer Karl Heinz Hagen von der Rupertusschule und Lehrerin Monika Tauber Spring von der Hauptschule arbeiten mit den ihnen anvertrauten Kindern schon seit rund drei Jahren erfolgreich zusammen,um gegenseitige Berührungsängste bei den Buben und Mädchen abzubauen und das Verständnis zwischen Behinderten und Nichtbehinderten zu fördern.Volle Unterstützung erfahren sie dabei durch hauptschulrektor Friedrich Meyer und den Leiter der Rupertusschule Horst Riß.

Für diesen hat die "Monsterkrake" auch einen besonderen pädagogischen und sozialen Wert,regt sie doch die Phantasie und den Spieltrieb der Kinder an.Das gemeinsame Arbeiten fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt das Selbstbewusstsein.Jeder,der daran mitgewirkt hat,identifiziert sich selbst mit dem Werk,Riß weist ausdrücklich darauf hin,dass der Spielplatz der Rupertusschule auch für die Kinder der engeren und weiteren Nachbarschaft offen steht. Der Bildhauer arbeitet gern mit den Kindern und Lehrern zusammen.Die Kosten für seine "Monsterkrake"beziffert er auf rund 20.000 Mark.Würden die Arbeiten ausschließlich von Handwerkern durchgeführt kämen mindestens 45.000 Mark zusammen.Das Geld wird von der Rupertusschule aufgebracht.Eine wertvolle Hilfe stellen allerdings großzügige Spenden einheimischer Firmen dar,ohne die man sich wohl nicht so leicht an das große  Werk gewagt hätte.

Das Hauptziel des Bildhauers Alexander Lihl ist es,jungen Leuten eine aktive Mitgestaltung ihrer Umwelt zu ermöglichen.Er arbeitet mit öffentlichen Einrichtungen,Ämtern und Planungsbüros zusammen,die Kindergärten,Spielplätze oder Schulen konzipieren und bauen.Projekte werden von ihm grundsätzlich zusammen mit den "betroffenen"Kindern und Jugendlichen,Sozialarbeitern,Lehrern oder Eltern entwickelt und verwirklicht.

 

Pidinger Monster

 

Die Mitarbeiter/innen und Betreuten des Heilpädag.Zentrums in Piding bedanken sich sehr herzlich bei folgenden Firmen und Organisationen für ihre großzügigen Spenden,die den Bau dieser künstlerischen Riesenplastik ermöglicht haben:

 

AGROB -Buchtal/Fliesen . Bender-Stahlbau/Stahl .BMW Bachfrieder .

Eurim-Pharm .Förderverein Rupertusschule.Gemeinde Piding .

Häusl GMBH/Erdbauarbeiten. Keim Farben.Moosleitner Beton.

Pfadfinder Laufen/Zelt. Rotes Kreuz Laufen/zelt .Pfadfinder Laufen/Zelt.

Rotes Kreuz Laufen/Zelt . Ziemer-Elektro